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Glyphosat

Verwendung

Glyphosat ist das mengenmäß am häufigsten verwendete Herbizid. Es wirkt unspezifisch gegen Pflanzen, indem es ein nur in Pflanzen vorhandenes Enzym, welches normalerweise Phosphoenolpyruvat (Anion der Phosphoenolbrenztraubensäure) verarbeitet, durch kompetitive Hemmung blockiert.

Formeln

Toxikologie

Glyphosat wird in der Umwelt rasch abgebaut und aufgrund seiner hohen Polarität reichert es sich nicht in Organismen an. Es hat eine nur schwache Toxizität gegenüber Landtieren und Menschen (Augenverätzungen - falls es ins Auge gelangt) und wird - einmal im Körper aufgenommen - rasch und vollständig wieder ausgeschieden.

Über ein mögliches krebserzeugendes Potential hat es heftige Kontroversen gegeben und dazu an die 1000 Untersuchungen. Einzig die IARC ist der Ansicht, dass Glyphosat krebserzeugend sei, "alle" anderen verneinen das. Es sieht so aus, das es vielleicht (nur dann) eine Wirkung bei Expositionen gibt, die bei der Verwendung als Herbizid gar nicht vorkommen. Den Publikationen, die Glyphosat eine hohe Gefährlichkeit attestieren, konnten oft methodische Fehler nachgewiesen werden, z.B.

usw. usw.

Gerade der letzte Punkt verdient Beachtung, denn das Glyphosat wird in Handelspräparaten zusammen mit Netzmitteln in den Handel gebracht, die dafür sorgen, dass sich das Herbizid beim Versprühen gut auf den Blättern verteilt. Von den Netzmitteln ist aber bekannt, dass diese toxischer sein können als das Glyphosat selbst.

Regelungen

Am 15.03.2017 hat die Europäische Chemikalienagentur (ECHA) in einem Gutachten eine krebserzeugende Aktivität des Glyphosats verneint. Da die ECHA darüber befindet, welche Gefährdungsmerkmale einem Gefahrstoff zuzuordnen sind, gilt Glyphosat in den EU-Mitgliedsländern also "amtlich" nicht als krebserzeugend. Glyphosat scheint aber schädigend für Insekten zu sein und z.B. bei Honibienen die Orientierung und die Darmflora zu stören. Glyphosat könnte also mitverantwortlich für das derzeit beobachtete Insektensterben sein. Und es stimmt natürlich auch, dass man mit dem Verkauf von Glyphosat Gewinne erzielen kann, auf den die Verkäufer nicht so gern verzichten wollen.

Am 17.11.2017 haben die EU-Mitgliedsländer die Zulassung von Glyphosat um weitere 5 Jahre verlängert. Deutschland hat 2021 mit der Pflanzenschutz-Anwendungsverordnung die Verwendung von Glyphosat stark eingeschränkt und plant ein Ende der Nutzung von Glyphosat ab 31.12.2023.

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