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Schutzhandschuhe

Sie kennen sicher die Ermahnungen, beim Umgang mit hautgefährlichen Chemikalien immer einen geeigneten Schutzhandschuh zu tragen.

Was ist denn nun aber "geeignet"?

Wenn Sie in Sicherheitsdatenblättern nachlesen, werden Sie merken, dass dort Handschuhe empfohlen werden, die "480 Minuten" durchhalten. "480 Minuten" sind 8 Stunden, also ein Arbeitstag. Aber Sie stecken doch gar nicht morgens um 8 Uhr die Hand ins Brom und holen sie erst nach Schulschluss wieder heraus! Außerdem können die Preise, die für solche Handschuhe aufgerufen werden, schwindelerregend sein.

Weithin etabliert haben sich Einmal-Nitrilhanschuhe, die kein Allergiepotential wie Latexhandschuhe haben. Einmalhandschuhe haben eine so geringe Wandstärke, dass sie auch im günstigen Fall nur zum kurzzeitigen Spritzschutz taugen. Nitrilhandschuhe sind überdies keineswegs gegen alle Chemikalien beständig und werden z.B. durch Aceton sofort zerstört.

Verbesserung der Schutzwirkung von Chemikalien-Schutzhandschuhen

Ziehen Sie über einen Einmalhandschuh zusätzlich einen weiteren Handschuh an. Das kann z.B. ein normaler Haushaltshandschuh sein. Die Prozedur ist etwas mühsam, den zweiten Handschuh auf den ersten Handschuh aufzuziehen, aber die Schutzwirkung verbessert sich gewaltig! Zwischen den beiden Handschuhen besteht ja kein vollflächiger Kontakt, sondern es gibt allerlei durch unterschiedliche Fingerdurchmesser und Faltenbildung bedingte Luftpolster, die eine durch den äußeren Handschuh hindurchgedrungene Chemikalie nicht überwinden kann. Die Methode ist sicher etwas umständlich und deshalb nicht alltagstauglich, aber wenn es wirklich nötig ist, ist es sehr wirksam.

Können Handschuhe auch vor anderen Gefahren schützen?

Schnittschutz

Die häufigste Verletzung im Labor ist die Schnittverletzung. Um Verletzungen der Hand zu verhindern, gibt es Schnittschutzhandschuhe. In der Regel sind das Handschuhe aus einem Kevlargewebe. Für den Laborbedarf gibt es diese Handschuhe auch mit einem Kunststoffüberzug, wodurch die Handschuhe eine gute Griffigkeit erlangen. Die meisten Schnittverletzungen sind auf ungeschickten Gebrauch von Glasgeräten zurückzufüren. Dies ist kein Plädoyer, im Chemieraum deshalb nur noch mit Schnittschutzhandschuhen herumzulaufen, aber es gibt Operationen, die gefahrenträchtig sind, z.B. das Trennen festsitzender Schliffverbindungen.

Das war leider nicht optimal, denn Lappen oder Tuch setzen die Griffigkeit herab und fördern so den Bruch und sie bieten leider keinen Schutz gegen Glassplitter. Im Gegenteil kann es sein, dass der eindringende Splitter Ihnen auch noch Tuchfetzen in den Körper treibt.

Dann haben Sie Glück gehabt. Probieren Sie doch einfach mal solche Schnittschutzhandschuhe aus!

Hitzeschutz

Versuchen Sie es mit einem dicken Gartenhandschuh!

Insbesondere der Gartenhandschuh saugt aber prima alle Chemikalien auf. Er muss also unbedingt weggeworfen werden, wenn er Chemikalien abbekommen hat.


Weiterführende Links

Videos der BG-RCI zum Thema Beständigkeit von Schutzhandschuhen

Video der BG-RCI zum Thema An- und Ausziehen von Handschuhen