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Bitte beachten Sie den Haftungsausschluss!

Schliffapparaturen richtig einspannen

Apparaturen werden an den Schliffen eingespannt

Falsch und richtig eingespannt

Auf dem linken Bild sitzt der Schliff nicht richtig in der Stativklemme. Er kann um den markierten Betrag weiter nach unten rutschen, vor allem, wenn erhitzt wird und der Korkbelag der Klemme dadurch weicher wird. Rechts ist alles korrekt.

 

Schliffverbindungsklemmen richtig einsetzen

Schliffe, die eingespannt werden, dürfen nicht zusätzlich mit einer Schliffverbindungsklemme "gesichert" sein!

Drahtklemme

Die hier verwendete Drahtklammer bewirkt genau wie im Bild oben links, dass der Schliff nicht mehr richtig in der Stativklemme sitzt. Da die Drahtklammer einer Belastung nicht viel Wiederstand entgegensetzen kann, würde die Apparatur, wenn Sie die Chance erhält, um den Betrag "a" nach unten abzusacken, die Drahtklammer einfach nach oben herausdrücken.

Gabelklemme

Eine Gabelklemme hält Schliffe zwar viel kräftiger zusammen. Dennoch sind die Folgen hier noch fataler: Die Stativklemme hat auf dem Schliff nicht mehr genügend Platz! Sie greift den Kolben daher nicht am Schliff, sondern unten an der sich erweiternden Kolbenwand. Dort ist aber die Glasstärke geringer und die Belastung punktuell. Die mögliche Gefahr: Glasbruch!

 

Einspannen einer Reaktionsapparatur

Reaktionsapparatur

Die schwarz eingefärbten Schliffe markieren die Stellen, an denen Stativklemmen gesetzt werden. Die untere Klemme trägt die Apparatur, die obere wird nur ganz leicht angezogen und soll lediglich gegen seitliches Wegkippen sichern. Diese Klemme kann auch etwas tiefer angesetzt werden, z.B. wenn die Stativstange nicht so lang ist.

Obacht mit dem Tropftrichter:

  • Im obigen Bild ist der Platz zwischen Tropftrichter und Kühler ganz schön eng. Manchmal reicht der Platz auch gar nicht! Man bemerkt diesen Umstand manchmal sehr schlecht und wer nicht aufmerksam ist und versucht, den Tropftrichter auch noch den letzten halben Millimeter in den Schliff des Kolbens hineinzudrücken, bricht mit langem Hebel den Seitenhals des Kolbens ab! Ein Ausweg ist ein Dreihalskolben mit schrägen Seitenhälsen.
  • Ist ein Druckstoß (z.B. Siedeverzug) nicht auszuschließen, muss der Tropftrichter dagegen gesichert werden, herausgedrückt zu werden. Das ist nicht trivial:
    • Setzt man eine weitere Stativklemme, kann man damit sehr schnell übermäßige Spannungen erzeugen, die zum Glasbruch führen - besonders wenn der Kolben schräge Seitenhälse hat.
    • Logischer Ausweg wäre das Setzen einer Schliffverbindungsklemme, nur ist das bei Tropftrichter nicht trivial:

      Sicherung des Tropftrichters

      Auf dem linken Bild sieht man den Versuch, den Tropftrichter mit einer Gabelklemme zu sichern. Rechts sieht man das Resultat: Die aufgesteckte Klemme hat den Tropftrichter aufgrund seiner Bauform um den merkierten Betrag aus dem Schliff des Kolbens herausgehoben! Die Apparatur ist jetzt an dieser Stelle merklich undicht!

      Es muss also unbedingt eine Schliffverbindungsklemme verwendet werden, die schmal genug ist!

Bei dem Stopfen auf dem linken Hals gibt es das Problem nicht. Er kann mit einer beliebigen Schliffverbindungsklemme gesichert werden.

 

Einspannen einer Destillationsapparatur

Destillationsapparatur

Eine Destillationsapparatur wird an den beiden schwarz gekennzeichneten Schliffen tragend geklammert. Da dies meist an zwei getrennten Stativen erfolgt, werden die Schliffe am Kühler durch die Schliffklemmen "a" und "b" gesichert. Die zusätzliche Stativklemme "c" wird nur leicht angezogen und hält die Apparatur bei einem Fraktionswechsel in Position.

Werden nur kleine Destillatkölbchen verwendet, kann man diese auch mit Schliffverbindungsklemmen an die Apparatur "hängen". In diesem Fall hält die Klammer "c" den rechten Teil der Apparatur allein. Das Handling wird dadurch einfacher.

Das Thermometer wird mit einer Schliffverbindungsklemme gesichert, weil es im Falle eines Siedestoßes sonst leicht herausgeschleudert wird. Ein Einspannen des Thermometers mit einer Stativklemme ergäbe hier eine hohe Bruchgefahr durch Verspannungen.

Vermeiden Sie Verspannungen beim Klammern von Apparaturen. Im Regelfall hält nur eine Klemme die Apparatur, die anderen stützen lediglich locker ab. (Ausnahme: Destillation, s.o.)